Generationswechsel im Vorstand der Wertinger Baugenossenschaft
Ein Generationswechsel im Vorstand wurde in der Baugenossenschaft Wertingen (BGW) vor Kurzem vollzogen. Michael Wieland zieht sich zurück, aus Altersgründen, wie er sagt. Mehr als 25 Jahre beschäftigte er sich mit den Belangen der Genossenschaft, seinerzeit noch die sogenannte „Gemeinnützige Baugenossenschaft für den Alt-Landkreis Wertingen e.G.“. „Ende 1999 besaß man da noch eine Wohnanlage in Meitingen, die im Sommer 2003 verkauft wurde“, erinnert sich Wieland. „2011 wurde die Genossenschaft als Baugenossenschaft Wertingen umbenannt.“ Der gebürtige Wertinger trat nach seiner Kindheit und Schulzeit in der Zusamstadt in die Beamtenlaufbahn ein, war Kreiskassenleiter im damaligen Landratsamt in Wertingen sowie Leiter des Schulamts im Landratsamt Dillingen. Bereits mit seinem Amtsantritt 1976 als Kämmerer der Stadt und VG Wertingen, hatte er mit den Belangen der Genossenschaft zu tun. Schon 1999 traute man ihm die Arbeit im BGW-Aufsichtsrat und im Prüfungsausschuss desselben zu. „2007 wurde ich dann in den Vorstand der BGW berufen“, sagt Wieland heute. Der dreifache Vater und Ehemann scheute sich nicht, sich neben dem verantwortungsvollen Beruf zusätzlich noch im Kreisjungendring, im Volksbildungswerk und als Kirchenpfleger in der Kirchenstiftung „St. Martin“ in Wertingen zu engagieren – ehrenamtlich versteht sich. Das erwähnt er aber nur auf Nachfrage. Dabei lacht er verschmitzt, wenn die Erinnerungen an viele Dinge und Erlebnisse der vergangenen Jahrzehnte auftauchen.
Während seiner Zeit in der BGW ging es nicht nur um den Unterhalt der genossenschaftseigenen Wohnungen und der gewerblichen Flächen, sondern auch und vor allem darum, in Wertingen neuen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Hier verfolgt die BGW seit ihrer Gründung 1948 das Ziel, den sozialen Wohnungsbau in Wertingen voranzutreiben. Damals stellten die vielen Heimatvertriebenen rund dreißig Prozent der Bevölkerung dar. Sie wurde nach Kriegsende als „Gemeinnützige Siedlungsbaugenossenschaft Landkreis Wertingen eGmbH“ in das Genossenschaftsregister eingetragen. Noch heute heißt es in den Vorgaben der BGW: Gegenstand und Zweck des Unternehmens war und ist bis heute der Bau und die Vermietung günstiger Wohnungen. Im Jahr 2025 übergibt Wieland nun seinen Posten im Vorstand der BGW an einen jungen Nachfolger. Wieland kennt und schätzt ihn: „Dass wir in der BGW in den immer komplexer werdenden Zeiten und Anforderungen, gerade im Bauwesen, einen Spezialisten gewinnen konnten, ist ein wahrer Glücksgriff.“
Dieser „Glücksgriff“ nennt sich Korbinian Nuber und stammt aus der Familie des allseits bekannten Hausarztes, Dr. Herbert Nuber. Er wohnt mit Frau Isabell und seinen drei Kindern ebenfalls in Wertingen. Korbinian Nuber ist bereits bekannt in der Zusamstadt, denn von seinen zahlreichen Erfolgen im Schach konnte man oft in der Zeitung lesen. Auch beruflich hat der gebürtige Wertinger nach dem Abitur, Zivildienst und einem Jura-Studium in Augsburg mit anschließender Promotion eine erfolgreiche Laufbahn vorzuweisen. Doch wie bei Wieland rückt er nur auf Nachfrage damit heraus. Er ist als Oberregierungsrat, zuständig für Bauordnungsrecht, im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr tätig. Deshalb war auch die Freude von Wieland und dem BGW-Vorstand so groß über diesen Zugewinn. Ein anderes Ehrenamt in der Region führte ihn – wie soll es anders sein – in den Dillinger Schachclub als Jugendtrainer. Und nun tritt Korbinian Nuber in die ehrenamtlichen Fußstapfen von Michael Wieland. „Die BGW ist extrem wichtig für Wertingen, denn hier wird zwar viel gebaut, aber nur im oberen Preissegment.“ Und bescheiden fügt er noch hinzu: „Da ich mich mit Bauen recht gut auskenne, trifft das mit den Interessen der BGW ganz gut zusammen.“