Die Wertinger Kreisklinik informiert mit großem Programm die Einwohner
Gerade eine Woche später als die Mitarbeiter in der Dillinger Kreisklinik starteten die Beschäftigten im Wertinger Krankenhaus ihren „Tag der offenen Tür“. Und das im wahrsten Wortsinn: Die Interessierten erhielten Krankenhausführungen, Türen zu Patientenzimmer und Arbeitsräumen wurden geöffnet, Behandlungsmethoden demonstriert und Gerätschaften erklärt. Eigens für die kleinen Besucherinnen und Besucher wurden auch Kinderführungen durch das Haus angeboten. Viele weitere medizinische Einrichtungen, Betriebe und Vereine, wie das Bayerische Rote Kreuz, der „Verein der Freunde des Krankenhauses Wertingen e.V.“ und die „Seniorengemeinschaft Wertingen-Buttenwiesen e.V.“ sowie die dem Haus angeschlossene Pflegeschule, informierten die Frauen und Männer, die zum Tag der offenen Tür ins Krankenhaus kamen. Auch Essen und Trinken wurde durch Helfer wie den Verein „Freunde der Zusaminsel“ und dem zukünftigen Caterer der Kreiskliniken, der „Hinterland Gastro GmbH“ aus Gundelfingen, übernommen.
Um Unterstützung der Bevölkerung für die beiden Kreisklinken bat – wie schon öfter in der Vergangenheit – Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier: „Normalerweise bleiben am Ende einer Insolvenz die Türen geschlossen, bei uns ist es auch dank der vielen Macher und der Engagierten in den beiden Kliniken anders.“ Sie alle würden zu einhundert Prozent ihren Job machen. Nicht nur deshalb könnten die Besucherinnen und Besucher an diesem Tag durch offene Türen ins Krankenhaus eintreten. „Damit das so bleibt, müssen die Menschen die Angebote der beiden Klinken dann auch nützen, damit die Türen weiter offen bleiben können.“ Außerdem bat der Bürgermeister, „unseren Krankenhausförderverein zu unterstützen.“ Denn dieser Verein trage zum Erhalt des Wertinger Hauses tatkräftig bei.
Auch Landrat Markus Müller ließ es sich nicht nehmen, sein Vertrauen in die Kreiskliniken durch eindringliche Begrüßungsworte zu unterstreichen: „Es sind sehr herausfordernde Zeiten und wir alle, die Politik, die Krankenhausgeschäftsführung, das Personal sowie die Bürger sind Teil der Lösung.“ Es komme auf viele Mitwirkende und Unterstützer an. Er sprach den jüngst gefassten Kreisratsbeschluss der „Durchfinanzierung“ an, um das Insolvenzverfahren in den kommenden Monaten verlassen zu können. Man wolle das medizinische Angebot für die Menschen zukunftsfähig gestalten. Hier zählte der Landrat nicht nur den Aufbau einer umfangreichen Geriatrie in Wertingen auf, sondern sprach auch neben der Inneren Medizin von, „einer Einrichtung einer ambulanten Anlaufstelle für kleinere Notfälle.“ Denn man registriere, dass die Menschen in Wertingen gerade das Fehlen derselben beklagen.
Die leitende Chefärztin der Inneren Medizin und der Abteilung Akutgeriatrie, Dr. Martina Brielmaier, hatte, wie schon bei einem Informationsabend vor wenigen Wochen, Grund, sich über viele interessierte Menschen zu freuen. Auch sie erklärte eingangs, „es liegen harte Zeiten hinter uns, aber auch noch vor uns.“ Trotz aller Probleme sei sie jedoch der festen Überzeugung, „dass dieser Weg für uns in Wertingen der absolut richtige Weg ist.“ Bezüglich der oft monierten Tatsache, dass die Notaufnahme in der bekannten Form in Wertingen nicht mehr betrieben werden könne, erklärte die Ärztin: „Man könnte sagen, unsere Notaufnahme ist halb offen, denn Notfälle, die eine stationäre Aufnahme erfordern, werden immer angenommen.“ Außerdem führte sie erneut die Pläne in Sachen Weiterentwicklung der Akutgeriatrie im Haus auf. Hier erwähnte sie die geplante Einführung einer Tagesklinik, das beabsichtigte Angebot von Reha-Maßnahmen bei den Menschen Zuhause sowie bereits im Jahr 2026 die Einrichtung einer geriatrischen Reha im Krankenhaus Wertingen.
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Begleiteten den Tag der Offenen Tür des Wertinger Krankenhauses: (von links) Landrat Markus Müller, Leitende Oberärztin der Akutgeriatrie und Inneren Medizin, Kiriaki Panagiotidou, Chefärztin der Akutgeriatrie und Inneren Medizin, Dr. Martina Brielmaier, Betriebsratsvorsitzende Martina Wölfle und Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier. (Foto: Ulrike Hauke)
