Ein Klassentreffen der besonderen Art

Ein Klassentreffen der besonderen Art

 

Städtepartnerschaft  40 Jahre Schüleraustausch durch Ausstellung dokumentiert

Wertingen  Wegen Corona konnten die deutsch-französischen Städtepartnerschaftsvereine Wertingen und Fère-en-Tardenois das Jubiläum des seit vierzig Jahren kontinuierlichen Schüleraustausches nicht schon im Frühjahr feiern. Jetzt dokumentiert in der Aula des Wertinger Gymnasiums eine beeindruckende Fotoausstellung die vergangenen vier Jahrzehnte. Mit einer kleinen Feier gaben Schulleiter Sebastian Bürle und Lehrkraft sowie Organisator der Ausstellung, Christian Aigner, den offiziellen Startschuss dafür. Noch bis Weihnachten können interessierte Wertinger immer Mittwochnachmittag zwischen 14 und 16 Uhr sich die Fotos dort anschauen. Bürle sowie auch Aigner sind seit vielen Jahren aktiv im Schüler-Austauschprogramm beteiligt. Bürle sagte: „Ich war selber 1997 am Collège der Wertinger Partnerstadt Fère-en-Tardenois dabei, diese Zeit hat mein Leben nachhaltig beeindruckt.“ In seiner auf Deutsch und Französisch gehaltenen Ansprache an seine Gäste betonte er, dass die vor kurzem zwischen Kanzlerin Merkel und Präsident Macron getroffenen Vereinbarung, beider Länder Freundschaft weiter zu vertiefen, in Wertingen und Fère-en-Tardenois schon seit Jahrzehnten gelebt werde.

Aigner sagte im Gespräch, dass aus dem Schüleraustausch letztendlich die jahrelange Städtepartnerschaft hervorgegangen sei. Laut Aigner sind es immer die neunten Klassen, die aus Wertingen beziehungsweise aus Fère-en-Tardenois zum Austausch für zehn Tage die jeweilige Schule, die Gastfamilien sowie ein wenig die Lebensart der Länder kennenlernen.

Hannelore Sutter, Vorsitzende des „Städtepartnerschaftsverein Wertingen e.V.“, berichtete, die insgesamt neununddreißig Plakate an den Stellwänden seien von den Mitgliedern des französischen Vereins gestaltet und mit Namen der SchülerInnen und Lehrkräften versehen worden. „Die Fotoausstellung kam von Fère-en-Tardenois zu uns nach Wertingen, begleitet von dreizehn unserer französischen Freunde.“ Und dieser dreitägige Besuch wurde mit einem kleinen Programm gestaltet, das auch die beiden Kommunalpolitiker der Städte begleiteten. Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier und die zweite Bürgermeisterin von Fère-en-Tardenois, Sylvie Mautalent, stimmten den Worten des Vorsitzenden des französischen Vereinspendants, Stéphane Wieczorek zu: „Das Wichtigste im Austausch beider Städte sind die Menschen, die man dabei kennenlernt und trifft.“ Er komme seit 1994 immer wieder nach Wertingen und liebe die Leute hier. Die Ausstellung sei eine Idee der Wertinger gewesen und in Fère-en-Tardenois umgesetzt worden. „Insgesamt sechs Monate haben wir an der Erarbeitung aller Plakate gearbeitet“, so Wieczorek. Neben der Eröffnung in der Gymnasiumsaula wurde für die Vereinsmitglieder abends im Schlosskeller ein kleines Weinfest organisiert. Tags darauf übergaben die Franzosen und die Wertinger Vereinsmitglieder ihre Spende in Form eines Feldahorns, welcher dank des Wertinger Betriebshofs auf dem Vorplatz des neu errichteten Kinderhauses „Gänseblümchen“ seinen Standort gefunden hat. Sutter erklärte den Anwesenden: „Dies ist der Baum der Freundschaft  und der Freude, er ist behängt mit gemalten bunten Herbstblättern, die alle die Namen der französischen Kinder tragen, die diese Blätter eigens für die Wertinger Kinder gebastelt  haben.“ Lehmeier bedankte sich nicht nur für den Baum, sondern bei den Franzosen auch für Literatur über die französische Bildhauerin Camille Claudel, die in Fère-en-Tardenois geboren ist und von der Lehmeier für sein Büro bereits vor ein paar Jahren von den Franzosen eine Skulptur geschenkt bekommen hat. Das Geschenk übergab Sylvie Mautalent an Willy Lehmeier im Namen der Stadt Fère-en-Tardenois. Ulrike Hauke

 

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