Stiller Wächter im Einklang mit Birnbaumallee

Für Wertingen sei die Birnbaumallee ein Glücksfall, der beschauliche Weg zwischen Hohenreichen und Possenried sei geradezu prädestiniert, Kunst in der Natur zu zeigen. Diese Worte sprach Bürgermeister Willy Lehmeier zu Wertingens rührigem Künstler Herbert Dlouhy anlässlich der Montage seiner neusten Skulptur durch Betriebshofmitarbeiter Andreas Kraus. Dlouhy nennt sein jüngst fertig gestelltes Werk „Stiller Wächter“. „Ich wollte etwas Stilles und Zurückhaltendes kreieren und da ich diese Idee schon seit längerem im Kopf habe, ist diese Figur daraus entstanden“, erklärte er dem Stadtoberhaupt, der die Stele vor Ort betrachten wollte. Lehmeier versicherte, man könne den Stil Dlouhys auch in der neuesten Kreation klar erkennen. Der in Wertingen und Füssen lebende Künstler hat inzwischen bereits fünf Skulpturen entlang der Birnbaumallee aufstellen lassen. Dlouhys Kunst ist bekannt weit über die Zusamstadt hinaus. Nicht zuletzt auch deshalb zeigte sich Lehmeier dankbar für das vielfältige Schaffen des inzwischen 80-jährigen, von welchem Wertingen profitieren dürfe. Das Entstehen und die zugehörigen Assoziationen zu seinem „Stillen Wächter“ beschrieb der erfahrene Künstler mit den Worten: „Dem ging eine längere Arbeitsphase voraus, es brauchte hierzu Skizzen, Modelle und Entwürfe, denn es verhält sich hier genauso wie im Leben, es reift und entwickelt sich, nichts ist maschinell gefertigt. Die Natur hier in der Birnbaumallee wird den Wächter weiter verändern.“ Wenn dieser erst einmal Rost ansetze, so Dlouhy, werde die noch unruhig wirkende Vorderfront der Stele optisch vereinheitlicht. Lehmeier stimmte zu, „Arbeitsspuren geprägt durch Flexen und Schweißen machen das Ganze lebendiger.“ Die Stele soll nach den Vorstellungen Dlouhys im Zusammenhang mit den anderen Figuren und Säulen entlang der kleinen Allee gesehen werden. „Diese neue Skulptur soll ein Gegenüber des Betrachters werden weil sie – wie viele meiner Figuren – menschliche Maße beinhaltet und sich dessen Proportionen anpasst.“ Beim „Stillen Wächter“ wirke hauptsächlich die Höhe. Die Skulptur zeigt neben den ornamentalen Elementen in der Vorderseite und der Kopfandeutung aus Bleiguss eine Rückseite, die der Betrachter auch als Vorderseite wahrnehmen kann. Nach Dlouhys Vorstellung soll die Figur ganz bewusst für die Betrachter frei interpretierbar bleiben und diese animieren, um den „Stillen Wächter“ herumzugehen.