Fortbildungskurs für schwäbische Archivbetreuer in Wertingen

Fortbildungskurs für schwäbische Archivbetreuer in Wertingen

Kirchhaslach, Schweinspoint, Syrgenstein, Genderkingen, Todtenweis – die Herkunftsorte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am diesjährigen Wertinger Archivkurs klingen wie eine Rundreise durch den gesamten Regierungsbezirk Schwaben. Bereits zum sechsten Mal hatten das Staatsarchiv Augsburg, die Bezirksheimatpflege Schwaben und die Stadt Wertingen zum Kurs für Archivbetreuer in Gemeinden, Märkten und Städten geladen. Wie in den vergangenen Jahren wurde die Fortbildungsveranstaltung wieder von der VR-Bank Lech-Zusam eG finanziell unterstützt.

Die Resonanz war erneut beeindruckend: Aus ganz Schwaben waren insgesamt 36 Teilnehmer angereist, die sich in ihren Heimatorten um die lokalen Archive kümmern. Bürgermeister Willy Lehmeier begrüßte die Gäste und bedankte sich für deren wichtigen Beitrag zur Erhaltung von bedeutendem Kulturgut.

Wer bei Archiven an verstaubte Akten denkt, unterliegt einem gewaltigen Irrtum. Dies wurde im Vortrag von Dr. Dominik Feldmann (Stadtarchiv Augsburg) deutlich: Viele Verwaltungen arbeiten zunehmend mit digitalen Daten, deren Archivierung neue Herausforderungen mit sich bringt, denn die heute gängigen Dateiformate und Programme werden schon in wenigen Jahren nicht mehr benutzbar sein. Um zu verhindern, dass Kommunalverwaltungen in die Situation einer „administrativen Demenz“ verfallen, ist hier akuter Handlungsbedarf vorhanden.

Andreas Frasch (Staatsarchiv Augsburg) führte in die Grundlagen der Archivarbeit ein: Welche Arten von Archiven gibt es? Was sind ihre Aufgaben? Welche Maßnahmen müssen zur Bestandserhaltung ergriffen werden? Aus seinen Ausführungen wurde deutlich, dass es in Archiven keine verstaubten Akten geben darf, denn aus Gründen der Bestandssicherung muss das Archivgut in säurefreie Umschläge und Kartons verpackt werden, wo es vor schädlichen Faktoren wie Staub, Insekten und Licht geschützt ist.

In Vertretung von Bezirksheimatpfleger Christoph Lang präsentierte die Aichacher Stadtarchivarin Sarah Schormair die zeitgeschichtliche Sammlung ihres Archivs. In einer sich schnell wandelnden Welt ist es wichtig, in einem Archiv aussagekräftige Unterlagen (Flyer, Plakate, Festschriften usw.) zu sammeln, die unsere heutige Zeit dokumentieren. Corinna Malek befasste sich mit dem wichtigen Thema der Inventarisierung, Konservierung und Archivierung von Fotos. Auch hier spielt die digitale Welt wieder eine wichtige Rolle, denn der fachgerechte Umgang mit digitalen Fotografien ist aus der täglichen Archivarbeit nicht mehr wegzudenken. Ein Rundgang durch die Räumlichkeiten des Stadtarchivs Wertingen unter Leitung von Anton Stehle und Dr. Johannes Mordstein schloss den Archivbetreuerkurs ab.

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