Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine

Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine

 

Auf Initiative von Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier und dessen Unterstützung, Wirtschaftsbeauftragte Alexandra Killisperger, engagierten sich neben dem „Helferkreis Asyl Wertingen“ auch das Dillinger Landratsamtes sowie das Jobcenter Dillingen für eine möglichst reibungslose Integration der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die Wertinger Stadthalle bot Platz für einen Begegnungsabend. Die Betroffenen erhielten Informationen in Sachen Arbeit und Geld sowie Beratungen für die ukrainischen Gäste und deren Gastfamilien. Lehmeier begrüßte die rund einhundert Besucher und erklärte den Ablauf des Abends. „Ich danke allen Ehrenamtlichen und den Gastfamilien für Ihr Engagement.“ Seine Worte übersetzte die gebürtige Ukrainerin Oksana van Well. Van Well lebt seit 17 Jahren in Wertingen und ist familiär selbst vom Kriegsgeschehen betroffen. Die 53-jährige holte bereits Anfang März ihre 82-jährige Mutter an der polnischen Grenze ab. „Meine Familie stammt aus Charkiw im Osten der Ukraine.“ Von dort floh die Mutter mit tausenden anderen Flüchtlingen vor dem Kriegsgeschehen. „Mein Bruder ist dort geblieben, es tut weh, das alles miterleben zu müssen“, sorgt sie sich. Ein ähnliches Schicksal erlebte die 17jährige Eliza Kliuchnyk. Auch sie stammt aus derselben Region wie van Well, auch sie musste Bomben und Flugzeuggetöse erleben. „Zusammen mit meiner Mutter flohen wir in Richtung Polen, wir wollten nach Deutschland, weil wir Verwandte in Tapfheim haben.“ Ein Kleinbus nahm die beiden mit auf die lange Reise entlang der Nebenstraßen, wie sie erzählte. „Auf den Hauptstraßen wäre es zu gefährlich gewesen.“ Von Polen ging es weiter mit dem Zug zuerst nach Dresden und dann weiter bis zum erklärten Ziel. Schließlich fand sie Unterkunft im Haus einer Wertinger Familie. „Meine Mutter wollte unbedingt wieder zurück in die Ukraine, sie ist schon dort und ich möchte auch so bald wie möglich wieder nach Hause.“ Doch bis es soweit ist, erfährt sie jede Menge Unterstützung hier in Wertingen. Wolfgang Plarre ist das Gesicht des „Helferkreis Asyl Wertingen“. Bereits 2015, während des großen Flüchtlingsandrangs wegen des Krieges in Syrien, in den auch Russland verwickelt ist, halfen er und seine ehrenamtlich arbeitenden Leute den Menschen, sich vor Ort zurechtzufinden. „Da Deutschunterricht nicht so häufig angeboten wird, wie man es bräuchte, werden unter anderem unsere ehrenamtlichen Deutschstunden gut angenommen.“ Plarre berichtete aber auch über Klagen bezüglich der ungleichen Behandlung von Flüchtlingen aus den anderen Regionen der Welt. „Die sind schon enttäuscht, dass sie anders behandelt werden.“ Ein Netzwerk der großen und kleinen Helferkreise sei jedoch dabei, politisch gleiches Recht für alle zu fordern, so Plarre. Während des Abends in der Wertinger Stadthalle kamen viele Gespräche zustande. Das Landratsamt Dillingen schickte seine Fachleute, um möglichst viel Information an die Frau beziehungsweise an den Mann zu bringen. Die Tische von Integrationslotsin Alexandra Bronnhuber sowie der Flüchtlings- und Integrationsberatung von Sonja Peterle und Ella Gillert waren genauso frequentiert, wie der von Michael Künast, dem Leiter des Dillinger Jobcenters. Auch Katja Finger als Wohnungslotsin war gefragt. Bürgermeister Willy Lehmeier schaute erleichtert dem Treiben in der Halle und im Foyer der Stadthalle zu. Man saß zusammen, tauschte sich aus, lies sich von Gastwirt Stefan Krebs vom Waldgasthof Bergfried mit Leberkäse und Kartoffelsalat versorgen, draußen spielten Kinder auf dem eigens für diesen Zweck aufgestellten Spielmobil. Er stimmte den Worten von Dolmetscherin Oksana van Well zu: „So schlimm die ganze Situation ist, es ist sehr berührend, die Hilfsbereitschaft und Warmherzigkeit der vielen Menschen zu erleben, das vermittelt Glückgefühle.“

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