Phönix im Nebel

Phönix im Nebel

 

Leider wurde die Sonne vom Nebel erstickt, als Herbert Dlouhy seine neueste Kreation entlang der Birnbaumallee Christine Grandé, der stellvertretenden Bürgermeisterin von Wertingen, vorstellte. Denn der „Phönix“, wie er seine gerade fertiggestellte Skulptur bezeichnete, komme in seiner Konstruktion gerade bei Sonnenschein so richtig zur Geltung. Denn erstmalig hat Dlouhy für eine Figur Stahl mit farbigem Plexiglas kombiniert. Geholfen hat ihm dabei Christian Schuster aus Hohenreichen. Der gelernte Schlosser schweißte detailgetreu nach Plan des Künstlers das Stahlkonstrukt exakt zu dem zusammen, wie es sich Dlouhy wünschte. Dlouhy lachte und lobte die Arbeit: „Das ist Schweißerkunst.“ Vor einigen Monaten haben sich der Künstler und der begabte Handwerker bereits getroffen und miteinander gearbeitet. Nun ist eine weitere Zusammenarbeit gelungen. Christian Schuster hat viele Stunden seiner Freizeit investiert, um dem Modellbau und dem Plan von Dlouhy gerecht zu werden.

„Das Besondere ist, dass ich für die Birnbaumallee erstmals eine Skulptur in Kombination von Stahl und Plexiglas geschaffen habe, die blauen Scheiben wurden lediglich eingeschoben und dann versiegelt.“ Keine Schrauben oder Nieten sollten die Harmonie der Figur stören. Dlouhy stellte die Skulptur nach seinen Worten, „genau in die Mitte der Birnbaumallee.“ Nicht nur deshalb, weil dort bereits ein Fundament vom Wertinger Betriebshof errichtet war, sondern weil der Künstler, nach eigenen Angaben, sich gedanklich mit dieser Stelle auseinandergesetzt hat: „Sie steht nun in einer leichten Kurve der Allee, wobei die älteren Bäume im oberen Teil zu den jungen im unteren Teil wechseln, gleichsam ein Übergang von absterbenden Bäumen zu jungem „Leben“. Alles wirke somit fließend und die Landschaft schimmere durch die Glasscheiben hindurch. Seinen Phönix holte sich Dlouhy gedanklich aus der ägyptischen Mythologie: „Hier trifft sich die Erde mit dem Himmel und der Sonne.“ Sprich: „Der Phönix, der sich aus der Asche immer wieder zu neuem Leben erschafft, als ein Zeichen der Hoffnung, ein Hinweis auf die sich ständig erneuernde Natur.“  Die flügelhaften Seiten seiner Skulptur sind in kräftigem Blau gehalten, am „Kopf“ ist eine kleine Scheibe im Sonnengelb eingesetzt. „Der Kopf leuchtet und ist nach oben geöffnet.“ Grandé lobte die Mühen und das Engagement des Künstlers, der gestand: „Bei Arbeiten wie dieser bin ich oft Tag und Nacht in Gedanken damit beschäftigt.“ Grandé gefiel der Materialmix und das Zusammenspiel der Farben, „das passt sehr gut hier in die Landschaft.“ Sie sei gespannt auf die Reaktion der Menschen, die in den Kunstgenuss während eines Spaziergangs kommen können. „Ihre Skulptur ist nicht schrill, farblich harmonisch und fügt sich sehr gut in das Konzept der Birnbaumallee ein.“

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