Viele Menschen im Landkreis Dillingen sorgen für Hilfe für Geflüchtete

Viele Menschen im Landkreis Dillingen sorgen für Hilfe für Geflüchtete

Eine Vielzahl von Menschen sind mit dem Thema Flüchtlingshilfe befasst und um gute Lösungen bemüht. So beschreibt Peter Hurler, Pressesprecher des Dillinger Landratsamts, die vielen Angebote, Unterstützungen und Fürsorge für die Geflüchteten, die vom Augsburger Ankerzentrum in die Landkreise gefahren werden, um sie dort auf die verschiedenen Unterkünfte zu verteilen. Koordiniert wird das im Landkreis Dillingen durch die Unterkunftsverwaltung des Landratsamtes, vom Team „Asyl und Integration“. Laut Hurler seien die MitarbeiterInnen seit Jahren mit dem Anmieten und Belegen der zahlreichen dezentralen Unterkünfte im Landkreis befasst. Aber: „Davon stehen uns nur noch eine überschaubare Anzahl zur Verfügung.“ Diese Platznot gilt auch für Wertingen. Deshalb errichtete das Landratsamt mit Zustimmung der Stadt Wertingen und mit Unterstützung von Bürgermeister Willy Lehmeier eine Messehalle, um die Menschen – zumeist aus der Ukraine – halbwegs angemessen unterbringen zu können. Es lässt sich denken, dass wenig Privatsphäre übrigbleibt, wenn Schlafbereiche nur mit Brettern unterteilt und mit Vorhängen getrennt sind. Allerdings sind die sanitären Anlagen direkt von der Halle aus zu erreichen. Ein kleiner Vorteil in der kalten Jahreszeit. Außerdem stehen mit bewährter Arbeit und Unterstützung Wolfgang Plarre und seine Mitstreiter den Ankommenden zur Seite. Sie alle gehören dem Helferkreis Asyl Wertingen an und sind seit Jahren für diese Menschen aktiv. „Wir standen noch vor der Hallenbelegung mit den Johannitern in Kontakt“, sagt Plarre. Je mehr Informationen man im Vorfeld habe, desto besser könne man sich auf die Bedürfnisse der Menschen, wie ÜbersetzerInnen oder Bildungsangebote vorbereiten, erklärt er den Wunsch nach rechtzeitiger Information. Die Wertinger Halle bezeichnet er als gute Lösung, auch weil die Menschen dort von den Johannitern vor Ort betreut und von einem Sicherheitsdienst vierundzwanzig Stunden bewacht werden. „Aber auf die Dauer ist das auch keine Lösung.“ Vivian Rußer ist eine von den vielen Einsatzkräften der Johanniter, die in enger Abstimmung mit dem Dillinger Landratsamt in Wertingen ihren Einsatz leistet. Die studierte Sozialpädagogin ist verheiratet, selbst zweifache Mutter und seit März 2022 bei den Johannitern. „Hier ist kein Tag wie der andere“, beschreibt sie einen Eindruck vom Leben in der Halle. Sie und ihre KollegInnen verbringen viel Zeit mit Papierkram, um den Menschen zu helfen, in der richtigen Form ihre Leistungen oder  Aufenthaltstitel beantragen zu können. „Das klappt je nach kultureller Richtung und Bildung mal besser oder schlechter mit dem Verstehen und Lesen.“ Alle seien aber äußerst kooperativ und würden sich an vereinbarte Termine halten, versichert sie. „Die Menschen wollen schnell die deutsche Sprache lernen und für uns ist es auch ein wenig Abwechslung, wenn wir sie dabei unterstützen können.“ Die Arbeit des  „Helferkreis Asyl Wertingen“ bezeichnet Rußer als toll und schätzt deren Einsatz in der neu belegten Halle. Anfang Februar kamen 43 Frauen mit ihren Kindern und wenige Männer in Wertingen an. Rußer berichtet von den ersten Stunden: „Nach der Begrüßung wurden die Ankömmlinge mit der Hallenordnung vertraut gemacht, erste Aufnahmebögen ausgefüllt und dann Bettzeug und Hygieneartikel verteilt.“ Dafür seien auch MitarbeiterInnen des Dillinger Landratsamtes vor Ort gewesen. Rußers Einsatz in Wertingen dauere, „solange die Halle belegt ist.“ Peter Hurler erklärt hierzu, das Ziel bleibe, langfristig dezentrale Wohnungen und Unterkünfte anzumieten und darauf zu achten, diese möglichst ohne Nationalitätskonflikte zu belegen. „Das ist aufgrund der momentanen Platzknappheit schwierig.“ Weiter erfordere das Besichtigen potenzieller neuer, dezentraler Unterkünfte und die Vereinbarungen mit den künftigen Vermietern viel Arbeitseinsatz. Ebenso erledigt das Landratsamt Abrechnungen der Miete und der Nebenkosten, prüft den Einsatz der Hausverwalter vor Ort, das Beauftragen von Handwerkerleistungen oder notwendiger Instandsetzungen. Erneut unterstreicht Hurler, „dass sich eine Vielzahl unserer Beschäftigten mit der, seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine, besonders herausfordernden Situation befassen und bestrebt sind, gute Lösungen für alle Beteiligten zu finden.“ Da auch die Verwaltung des Landkreises hier an Grenzen des Machbaren stößt, unterstütze Landrat Markus Müller deshalb die jüngst, von den kommunalen Spitzenverbänden gegenüber dem Bund formulierten Forderungen, zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.

Skip to content