40 Jahre Schullandheim Bliensbach

40 Jahre Schullandheim Bliensbach

 

Die Freude über vierzig Jahre Schullandheim Bliensbach hält sich bei Nicole Heindel und Franz Miller in Grenzen, zu schwer wiegen noch immer die Probleme, die Corona dem „Trägerverein Schullandheim Bliensbach e.V.“ eingebrockt hat. Heindel leitet seit 2008 das Haus und Miller hat als Nachfolger von Hubert Götz 2019 nicht nur den Geschäftsführerposten des Heims übernommen, sondern auch noch 2021 Verena Bürkner als Vereinsvorsitzende abgelöst. Die Einrichtung „Schullandheim“ und der verwaltende „Trägerverein Schullandheim Bliensbach e.V.“ gründete man zwar 1983, das Gelände und ein zugehöriges Bauernhaus wurden aber bereits 1963 von der Witwe Theresia Gaugler der Katholischen Waisen- und Armenkinderhausstiftung Augsburg vermacht. Es diente also schon damals als kleines Ferienheim vielen Augsburger Waisenkindern. Erfreulicherweise sank diese Zahl in den 70er Jahren und es wurde seitens der Stadt Wertingen sowie des Landkreises und der Stiftung über eine neue Verwendung des 1966 errichteten Waisenhauses nachgedacht. Herauskam die Bliensbacher Einrichtung, die seit nunmehr vierzig Jahren ein breites Bildungs- und Freizeitangebot sowie Beteiligungen an verschiedenen Projekten nachweisen kann. Es erfüllt nachweislich alle Anforderungen als schulischer Lernort und als Bildungseinrichtung. Eine Belegung mit 96 Betten ermöglicht es Schulkindern, Jugendgruppen, verschiedenen Vereinen und anderen Vereinigungen, dort die Unterkunft und einen Veranstaltungsort in einer schönen Umgebung und mit einer großen Turnhalle zu nutzen. „Die Halle wurde im Zuge notwendiger Sanierungen sowie Um- und Erweiterungsbaumaßnahmen in 2001 gebaut“, erinnert sich Heindel. Sie gehört dem Haus schon seit 1992 an, zunächst als Stellvertreterin, seit 2008 als Heimleiterin. „Ich war aber schon gleich im ersten Jahr des Schullandheimbetriebs 1983 als Schülerin hier, damals habe ich keinen Gedanken daran verschwendet, mal dauerhaft hier zu arbeiten“, sagt sie und lacht, auch wenn ihr und Miller derzeit wenig zum Lachen zumute ist. Die Finanzen waren und sind immer schon knapp, geben sie unumwunden zu, doch Corona habe diesen Umstand wieder deutlich verschärft. „Zwar zeichnet sich ab, dass wir in diesem Jahr endlich wieder ausgebucht sind, aber es bleiben durch Rückzahlungen der Coronahilfen noch viele Defizite, die wir ausgleichen müssen“, so Miller. Die Heimleiterin rechnet vor: „Das Dilemma wegen Corona hat uns um fünf Jahre zurückgeworfen.“ Äußerst prekäre finanzielle Krisen habe das Heim aber schon mehrfach überstanden. Heindel erklärt: „Wir haben einfach zu wenig Spielraum zwischen den Einnahmen und Ausgaben, wenn dann mal was in unserer Küchenausstattung kaputt geht oder eine saftige Stromnachzahlung ansteht, wird es sofort eng.“ Das habe sich bedauerlicherweise in all der Zeit nicht verändert, so die beiden. „Und Corona hat das nicht besser gemacht“. Dankbar äußern sich die beiden über Stadt und Landkreis: „Wir wissen zu schätzen, dass wir immer unterstützt wurden und werden.“ Auch dank dieser Hilfen sei es möglich gewesen, rund 150 000 Gäste mit ungefähr 400 000 Übernachtungen zu versorgen und ihnen eine gute Zeit zu bieten. „Feiern werden wir dieses Jahresjubiläum nicht.“ Zu teuer. Während der anstehenden Mitgliederversammlung am 20. März werde man aber in diesem Kreis mit Sekt auf vergangene vierzig Jahre anstoßen, so Miller und Heindel. 

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