72.500 Euro für die Wertinger Klinik
Der Verein der Freunde des Wertinger Krankenhauses e. V hat die Wertinger Kreisklinik bei der Einrichtung der Akutgeriatrie unterstützt.
Geriatrie bezeichnet die Altersmedizin. Das bedeutet, dass Patientinnen und Patienten versorgt werden, die meist älter als 65 Jahre sind und unter alterstypischen Erkrankungen, oft auch Mehrfacherkrankungen, leiden. Für die Behandlung akuter körperlicher und geistiger Erkrankungen und Verletzungen ist die Akutgeriatrie zuständig. Das Ziel ist, durch medizinische und therapeutische Maßnahmen die Selbständigkeit und die Alltagsfähigkeit zu erhalten, die Lebensqualität zu verbessern und vor allem auch Pflegebedürftigkeit zu verhindern.
Seit knapp einem Jahr besteht nun die Akutgeriatrie am Wertinger Krankenhaus und die Station, die 20 Betten umfasst, ist fast immer belegt, die Patienten kommen aus verschiedenen Kliniken aus der Umgebung.
Mit dem Zuschuss, den der Wertinger Krankenhausförderverein an die dortige Kreisklinik übergeben hat, konnte nun ein Gruppenraum mit speziell ausgewählten Möbeln, Büchern und Spielen eingerichtet sowie Spezialmöbel und die Mobilität verbessernde Geräte für die Krankenzimmer beschafft werden. Gerade der Gruppenraum soll dazu animieren, Gesellschaft und Austausch zu suchen, sich aktiv am Leben zu beteiligen und seine körperlichen wie geistigen Fähigkeiten zu trainieren.
Bei der Spendenübergabe war auch Tobias Gross, der stellvertretende Stationsleiter der neuen geriatrischen Abteilung, mit dabei. Stolz erklärt er die Vorteile „seiner“ Station: „Bisher verbrachten ältere Menschen mit einem gebrochenen Fuß eine Woche in der Klinik, dann mussten sie oftmals in Kurzzeitpflege oder in eine Akut-Reha.“ Dank der Akutgeriatrie könne das jetzt meist umgangen werden. „Wenn die Leute bei uns nach zwei bis drei Wochen gehen, sind sie wieder relativ selbstständig.“ Oftmals könne man direkt zurück nach Hause, in sein Seniorenheim oder es schließe sich eine Reha an.
Der 1. Vorsitzende des Krankenhausfördervereins, Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier, machte sich gemeinsam mit Vertretern der Vorstandschaft des Vereins bei der symbolischen Spendenübergabe ein Bild von der neuen Station. Schon oft hat der Verein der Freunde des Wertinger Krankenhauses die hiesige Klinik unterstützt und allein in den vergangenen 10 Jahren fast 250.000 Euro aus den Mitgliedsbeiträgen und Spenden in das Wertinger Haus investiert. So flossen 2019 zum einen 32.000 Euro in die Schulungsräume der Pflegeschule, zum anderen 14.000 Euro in ein Thoraxkompressionssystem. Davor hatte der Verein 2016 mit 64.000 Euro ein neues Röntgensystem, mit über 11.200 Euro die Restaurierung der Orgel und mit 5.400 Euro eine neue Polsterung der Sitzbänke in der Krankenhauskapelle ermöglicht. Bereits 2013 wurden mit über 42.000 Euro an Spendengeldern die Eingangshalle samt Patientenaufnahme, Kiosk und Cafeteria neu gestaltet.
Wer Fragen zum Krankenhausförderverein hat oder Interesse an einer Mitgliedschaft hat, darf sich gerne an das Wertinger Rathaus wenden: Verena Beese (Sekr. Bürgermeister, Organisation des Krankenhausfördervereins), Tel. 08272 / 84-196 oder per Mail an Willkommen@Wertingen.de.
Infokasten:
Aufgaben und Ziele des Vereins der Freunde des Wertinger Krankenhauses
Ein fachlich qualifiziertes und zugleich menschliches Krankenhaus in Wertingen zu fördern und auf Dauer zu erhalten ist das oberste Ziel des Krankenhausfördervereins.
Ein ortsnahes Krankenhaus hat viele Vorteile. Eine schnelle Versorgung bei akuten Erkrankungen ist gegeben und es bleiben keine entscheidenden Minuten „auf der Strecke“. Der Weg zum Krankenhaus für die Patienten wie auch deren Familien und Besucher ist kurz. Ein kleines Krankenhaus ist „familiär“, persönlich und überschaubar. Dies alles sind Faktoren, welche – neben einer umfassenden medizinischen Versorgung – zur schnelleren Genesung der Kranken beitragen. Der Verein der Freunde des Krankenhauses Wertingen e. V. ist ein gemeinnütziger Verein mit Mitgliedern aus dem privaten, kommunalen und wirtschaftlichen Bereich unserer Region. Gegründet wurde der Verein im März 2005.
Der Verein setzt sich für die optimale Sicherstellung der stationären und ambulanten medizinischen Versorgung in der Region ein und sieht seine Aufgabe in der Unterstützung und Stabilisierung der Krankenhausstruktur in Wertingen.
Das Krankenhaus ist auch wichtiger Arbeitgeber und bietet jungen Menschen gute und zukunftsträchtige Ausbildungsberufe. Durch großen Einsatz des Vereins und den enormen Rückhalt in der Bevölkerung konnten bisher ca. 1.250 Mitglieder geworben werden.
Die Mitgliedsbeiträge werden gezielt in die Ausstattung der Kreisklinik zum Wohle der Patienten investiert.
Wer mehr über den Verein erfahren möchte, ist zudem herzlich eingeladen zur Mitgliederversammlung am Freitag, 16. Juni um 14.00 Uhr in das Wertinger Pfarrheim. Stefan Bär (Leiter der Physiotherapie) wird zum Thema „Bedeutung der Physiotherapie in der Geriatrischen Frühreha“ einen Vortrag halten.
Bild: Birgit-Alexandra Hassan:
Neben Stefan Bär (links, Leiter der Physiotherapie) und Professor Wolfgang Gröbner (rechts, in Vertretung für Chefärztin Dr. med. Martina Brielmaier) freuten sich über die Spende zur Einrichtung der Akutgeriatrie (v. l.) Fabian Braun und Verena Beese (Schriftführer und Sekretariat für den Krankenhausförderverein), Betriebsdirektorin Barbara Jahn-Hofmann, Kassierer Markus Rauwolf, die Pflegedirektorin Susanne Marpoder-Barthelmes, stv. Stationsleiter Tobias Gross sowie der 1. Vorsitzende des Krankenhausfördervereins Willy Lehmeier