Eine Zeitreise durch Wertingen

Eine Zeitreise durch Wertingen

Wer in den letzten Tagen das Wertinger Rathaus respektive Schloss besucht hat, der sah ihn bereits: den Zeitstrahl. Diese besondere Dauerausstellung im Eingangsbereich gibt ab sofort einen feinen Einblick in die Geschichte Wertingens und seiner Umgebung.

Aufgebaut in Epochen, die jeweils mit unterschiedlichen Farben gekennzeichnet sind, führt er den Besucher durch die Zeit ab 15.000 vor Christus bis ins Heute. Dass diese Art der Präsentation zu Beginn des Jubiläumsjahres 750 Jahre Stadterhebung nun ihren Anfang nimmt, ist ein gelungener Schritt. Bürger und Bürgerinnen und weitere Gäste der Stadt können in ereignisreiche Momente eintauchen, die das Wesen Wertingens geprägt haben. Etwa 40 Exponate aus der umfangreichen Sammlung von 5000 Objekten des Heimatmuseums werden hier kompakt ausgestellt und machen Lust auf mehr. Schon seit den 1970ern wurde in Wertingen der Gang zum Rathaus automatisch zum Museumsbesuch, sah man – und kann dies immer noch zusätzlich – seither nämlich Stadtgeschichte durch historische Gegenstände in Vitrinen und auf den Stockwerken verteilt ausgestellt.

Inspiriert durch den Objektplaneten in der Stadt Illertissen kam bei den Wertinger Verantwortlichen jedoch der Gedanke auf, etwas Vergleichbares an der Zusam zu installieren. „Wir waren angetan Zeitgeschichte durch einzelne Objekte konkreter und strukturierter darzustellen“, so Museumsreferent Cornelius Brandelik. Mit der Firma Neonpastell in Augsburg, die sich Museums- und Vitrinengestaltungen widmet, wurde der Wertinger-Zeitstrahl entwickelt. Gefertigt wurde der Zeitstrahl von der Schreinerei ZUM in Gottmannshofen.

Die Schaukästen auf Augenhöhe des Betrachters beginnen in der Frühgeschichte/Altertum (grün), gehen vom Mittelalter (rot) und der frühen Neuzeit (lila) über ins 19. (pink) und 20. Jahrhundert (blau) und enden im Jetzt, dem 21. Jahrhundert (gelborange).

Bei letzterem sind zudem auch Zeitgenossen unterschiedlichen Lebensalters via Stimme eingebunden, die in der Audiostation im schwäbischen Dialekt Wissenswertes; Interessantes und zum Schmunzeln Anregendes erzählen. Auch einzigartige Spezialitäten der Stadt wie etwa Schübling oder Bischofskuchen werden aufgezeigt. Das Objekt des Monats widmet sich zudem jeweils einem weiteren geschichtlichen Ereignis. „Wir können die Farbe dieses Schaukastens der Epoche anpassen, aus dem das  Ausstellungsstück stammt“, erklärt Cornelius Brandelik, der zudem mit Johannes Mordstein nicht nur die finale Auswahl der Objekte traf, sondern auch die Texte der Begleitbroschüre verwirklichte. Diese kann vor Ort oder auch zu Hause eingehend studiert werden.

Hat man die Dauerausstellung umrundet, zeigt der Strahl optisch sichtbar auch wieder zur Ausgangstüre hinaus aus dem Rathaus ins „Städtle“. Dort, wo das Leben pulsiert und jeden Tag auf´ Neue Geschichte geschrieben und gelebt wird, und Stoff und Erinnerungen für etwaige künftige Objekte entstehen.

Mitten in der Stadt wird künftig ein Museumsbesuch zu den Öffnungszeiten des Rathauses ermöglicht, der unkompliziert gestaltet werden kann: hingehen, den Zeitstrahl zum selbst gewählten Zeitpunkt erleben und Geschichte aufsaugen.

Zum Tag der offenen Tür am Sonntag, 21. Januar sind alle Bürgerinnen und Bürger und alle Interessierten – ob jung oder alt – eingeladen, den offiziellen Beginn dieser Ausstellung zu erleben . Das gesamte Team des Heimatmuseums wird vor Ort sein und Führungen durch das Schloss, durch das Heimatmuseum und natürlich Erklärungen zum Zeitstrahl anbieten. In der Zeit von 14 bis 17 kann man sich auf eine „Zeitreise durch Wertingen“ begeben.

 

Text und Bild: Marion Buk-Kluger

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