Wertinger Wirtschaftsvereinigung hat Grund zu feiern

Wertinger Wirtschaftsvereinigung hat Grund zu feiern

Immer, wenn in sein Büro ein Vorsitzender der Wertinger Wirtschaftsvereinigung (WV) trat, wusste der Bürgermeister, „dass jetzt wieder was kommt.“ Mit Schmunzeln berichtete Willy Lehmeier während der 50-Jahre-Jubiläumsfeier der WV über die vielen Gespräche, Anträge, Wünsche und Forderungen der WV während seiner inzwischen auch schon 22 Jahre dauernden Amtszeit. Keiner von ihnen sei „leise“ bezüglich der Anliegen zur Stärkung der Wertinger Wirtschaft gewesen, so Lehmeier an die Zuhörer im Schlosssaal. Hans Moraw, derzeitiger Vorsitzender des WV-Vorstands, begrüßte zu Beginn der Feier neben Lehmeier auch den stellvertretenden Landrat, Erhard Friegel, anwesende Stadträte sowie die Ehrengäste: die ehemaligen Vorstände Karl Hurler, Peter Schneider und Michael Buhl sowie als einzig verbliebenes Vereins-Gründungsmitglied Siegfried Denzel.

Neben Karl Kratochvil, ehemals viele Jahre stellvertretender  Vorsitzender wurden zwölf weitere Mitglieder geehrt, die zu den Firmen der ersten Stunde gehörten und somit seit fünfzig Jahren dabei sind. Auf äußerst unterhaltsame Art und stellenweise mit „des Volkes Stimme“ sprechend, unterhielt WV-Vorstandsmitglied Claudia Reining-Hopp ihre Zuhörer mit ihrem geschichtlichen Abriss der vergangenen fünfzig Jahre. Sie ging sogar zurück bis 1972 und begann, „mit dem Schreckgespenst der Gebietsreform, die kleinere Verwaltungseinheiten in große Verwaltungsorgane umfunktionierte.“ Es seien gewachsene Strukturen und tief verwurzelte Regionen auseinandergerissen und in neue Gebiete eingegliedert worden. „Unsere Stadt Wertingen und das Untere Zusamtal kamen nach Dillingen und Teile des Oberen Zusamtals sowie der Holzwinkel gehörten nun zu Augsburg, in Wertingen blieben das Kreiskrankenhaus, die Fahrbücherei und das Tierzuchtamt – immerhin, „a paar Rindviecher hams uns glossa“. Ihrer Meinung nach sei es gut gewesen, dass man durch die „Wertinger Zeitung“ wenigstens über die Belange und Geschehnisse im Ort und im  Altlandkreis weiter informiert wurde. Doch laut Reining-Hopp habe der Einzelhandel die Abwanderung der Ämter und Behörden mitsamt dem Beamtenapparat zu spüren bekommen. Also wurden die Wertinger Geschäftsleute aktiv, orientierten sich neu – das sei mit Datum 13. Mai 1974 die Geburtsstunde der „Wirtschaftsvereinigung Wertingen und Umgebung e.V.“ gewesen. Nicht zuletzt habe in diesen Zeiten der damals junge Bürgermeister Dietrich Riesebeck, „frischen Wind in das etwas angestaubte Schwabenstädtchen gebracht“, sagte Reining-Hopp und schmunzelte. „Mit Herzblut und Durchsetzungsvermögen schaffte er es, Wertingen sowohl auf Kreisebene, als auch bayernweit – und das nicht zuletzt durch seinen unermüdlichen Einsatz für die Moderne Kunst – zu einer Institution zu machen.“

Auch durch die Ansiedlung neuer Betriebe und durch die Unterstützung der alteingesessenen Firmen. „Seit 2002, als die Wertinger wieder einen neuen, jungen Bürgermeister wählten, setzt dieser die Tradition seines Vorgängers fort.“ Sie bedankte sich im Namen der WV bei Willy Lehmeier für dessen Engagement und Mut, neue Wege einzuschlagen und für die WV stets ein offenes Ohr zu haben. Auch Lehmeier erinnerte sich und sprach vom starken Schulterschluss zwischen den Unternehmen und der Stadt: „Damit haben Sie eine Marke gesetzt.“ Dass man als Stadt die Wirtschaftsförderung ernst nehme, machen städtische Wirtschaftsreferenten und die Wirtschaftsförderung mit der Person Alexandra Killisperger deutlich. „Nicht zuletzt deshalb stehen wir alle zusammen so gut da, wo es nicht einfach ist, in einer globalen, digitalen Welt sich nach wie vor analog vor Ort zu präsentieren.“ Gerade im Landkreis Dillingen sei man aber in einen krisenfesten, starken Wirtschaftsstandort mit einer extrem niedrigen Arbeitslosenquote eingebettet. Lehmeier rief dazu auf: „Bleiben Sie kreativ und innovativ.“

Skip to content